Junge Chöre München -- Historischer Überblick

Historischer Überblick

Von Carl Orff bis Michael Jackson

Die Geschichte der Münchner Chorbuben und Münchner Chormädchen

Die Münchner Chorbuben wurden 1952 von Fritz Rothschuh gegründet und können somit schon eine über 70-jährige Tradition vorweisen. Durch ihre überdurchschnittliche Musikalität und die Professionalität der jungen Sänger wurden die Chorbuben bald überregional bekannt. Sie wirkten unter anderem in bedeutenden Uraufführungen von Werken Heinrich Sutermeisters und Carl Orffs mit und traten auch in einigen Musikfilmen auf – darunter 1963 in „Das Haus in Montevideo“. Die Chorbuben machten aber vor allem durch regelmäßige Konzertveranstaltungen in München und durch ihre zahlreichen Tourneen auf sich aufmerksam, die sie in nahezu alle Länder Europas und auf andere Kontinente führten. Ihre bislang weiteste Tournee führte die Chorbuben 1994 nach Australien, wo sie als erster deutscher Knabenchor unter anderem in den Metropolen Sydney, Melbourne und Adelaide mit großem Erfolg auftraten.

1983 übernahm Bernhard Reimann die Direktion des eigenständigen und konfessionell unabhängigen Chores. Er selbst hat seine musikalische Laufbahn bei den Münchner Chorbuben begonnen. 1996 gründete er das weibliche Pendant zu den Chorbuben, die Münchner Chormädchen, die ihre ersten Konzerterfahrungen noch im gleichen Jahr beim Herbstkonzert der Münchner Chorbuben in München machen konnten. In Hinsicht auf die künstlerischen Leistungen und ihre Professionalität stehen die Mädchen den Buben inzwischen in nichts nach – und seit 2011 treten sie als Junge Chöre München oft gemeinsam auf.

Dass das facettenreiche Repertoire der Münchner Chorbuben und Chormädchen nicht nur die geistliche Chormusik aus allen Epochen – von der Gregorianik bis zum Spiritual – abdeckt, sodern auch das weltliche Programm - vom Madrigal bis zur Oper, Musical und Populärmusik beinhaltet konnte man u.a. 1992 im Münchner Olympiastadion bewundern. Hier standen die jungen Sänger zusammen mit Michael Jackson, dem King of Pop, auf der Bühne und wirkten bei der Premiere der „Dangerous“-World-Tour tatkräftig mit.

Das internationale Ansehen des Chores steigerte sich weiter durch Besuche bei deutschen Bundespräsidenten und Päpsten sowie anderen internationalen Würdenträgern. Außerdem pflegen sie viele freundschaftliche Verbindungen mit anderen Jugendchören im In- und Ausland – unter anderem in Frankreich, Luxemburg, Norwegen, Finnland, Tschechien, Slowenien, in Japan, der Ukraine, den Vereinigten Staaten und Australien.

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 850sten Geburtstag der Bayerischen Landeshauptstadt München wurden die Jungen Chöre 2008 eingeladen, an der Uraufführung der Chorsymphonie „Valentin 1945 – Liebeserklärung an München“ von Helga Pogatschar mitzuwirken. Die Zusammenarbeit mit bedeutenden Dirigenten, die Mitwirkung bei Uraufführungen von Musikwerken zeitgenössischer Komponisten, Auftritte in Radio, Film und Fernsehen wie zum Beispiel bei „Weihnachten mit Marianne und Michael“ im ZDF 2010 oder „Immer wieder sonntags“ in der ARD 2015 gehören ebenso zum spannenden Leben des Chores wie die Aufnahme von CD-Produktionen. Inzwischen runden etliche über den reinen Chorgesang hinausreichende musikpädagogische Angebote die musikalische Bildung und Ausbildung der jungen Menschen ab. So gibt es neben unterschiedlichen Freizeitangeboten auch die Möglichkeit für Instrumentalunterricht und eine Hausaufgabenbetreuung.

Zu Beginn des Jahres 2023 wurde die Chorleitung wieder eine Generation weiter an Johanna Reimann gegeben . Auch sie hat ihre Laufbahn als studierte Sängerin und Gesangspädagogin bei den Münchner Chormädchen begonnen. Mit viel Engagement, Herz und Leidenschaft führt sie die Münchner Chorbuben und Münchner Chormädchen in die Zukunft.